Die Quagga Muscheln
In den letzten Jahren hat sich die Quagga Muschel im Bodensee stark ausgebreitet. Durch den starken Bewuchs von Leitungen und Fassungsbauwerken mit Quagga Muscheln entstanden bei verschiedenen Seewasserfassungen Probleme. Der Muschelbefall sorgt für Unebenheiten an der Rohrinnenwand. Dies wiederum führt zu Verwirbelungen in der Wasserleitung und beeinflusst die Produktionsmenge negativ.
Zurzeit sind noch keine Massnahmen bekannt, um den Muschelbewuchs zu reduzieren. Die einzige Möglichkeit ist eine periodische, mechanische Reinigung der Bauteile alle 1 bis 2 Monate sowie die Wahl einer grossen Fassungstiefe, in welcher die Häufigkeit von Muschellarven abnimmt.
Steckbrief
Damals wies der See im Vergleich zur heutigen Zeit ein doppelt so grosses Wasservolumen auf. Für die Entwicklung sind die Zuflüsse, besonders der Alpenrhein mit seinem unermüdlichen Stofftransport verantwortlich. Das mitgeführte Material lagert sich im See ab und führt zu einer sukzessiven bis heute andauernden Verlandung (Auffüllung stehender Binnengewässer).
Name | Quagga-Dreikantmuschel (Dreissena rostriformis bugensis) |
Familie | Dreikantmuscheln |
Lebensweise | Die Quaggamuschel kommt im Süsswasser vor, scheut aber auch kein Brackwasser mit niedrigem Salzgehalt. Sie ist ein wahrer Überlebenskünstler: sie gedeiht sogar in tieferen Gewässern(> 60 Meter) und bei niedrigen Tempe- raturen. Mit ihren Byssusfäden wachsen die Muscheln an so gut wie allen Materialien. |
Verbreitung | Als ursprüngliche Heimat werden die Mündungsgebiete auf Ukrainischer Seite am Schwarzen Meer vermutet. Von dort hat sie sich zunächst in Osteuropa, später (vermutlich durch die Schifffahrt) auch in Nordamerika und Mitteleuropa verbreitet. Im Bodensee wurde sie 2016 das erste Mal in grösserer Anzahl nachgewiesen, wo sie sich seitdem massenhaft verbreitet. |